Im Herzen Deutschlands - im Dreiländereck von Bayern, Hessen und Thüringen – befindet sich eine ganz besondere Kulturlandschaft: das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Sein heutiges Erscheinungsbild als „Land der offenen Fernen“ ist das Resultat jahrhundertelanger Nutzung und Formung durch den Menschen. Aufgrund des überwiegend rauen Klimas und vielerorts kargen Bodens erfolgte die Nutzung jedoch meist extensiv. Das begünstigte die Entstehung eines Mosaiks verschiedenster Landschaften – die Heimat und Rückzugsort für viele seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten sind. Von sonnigen Weinlagen über artenreiche Bergwiesen bis hin zu sensiblen Hochmooren und schroffen Blockschutthalten: Gemeinsam mit Expert*innen vor Ort erkunden wir unterschiedliche Habitate und lernen zahlreiche Projekte zum Schutz der Natur- und Kulturlandschaft kennen.
Los geht es im Genussort Hammelburg, der ältesten Weinstadt Frankens, mit ihren Weinlagen und Trockenmauern, die vielfältigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen bieten. Viele davon sind wahre Überlebenskünstler, denn in den exponierten Lagen herrschen zum Teil extreme Temperaturschwankungen und Trockenheit vor. Bei Streifzügen in den Weinbergen werden wir Orchideen und interessante geologische Aufschlüsse entdecken sowie viel über den Weinbau lernen – Weinprobe inklusive! Am Wildbach Sinn tauchen wir dagegen in einen anderen Lebensraum ein: Wo Biber eine faszinierende Auenlandschaft geschaffen haben, beschäftigen wir uns mit verschiedenen Naturschutzprojekten zur Gewässerrenaturierung und beobachten auf Naturschutzflächen fleißige tierische Landschaftspfleger bei der Arbeit. Um Landschaftspflege geht es auch im NSG Sodenberg, in dem wir auf eine Rangerin und eine Schäferfamilie treffen und Matten von Weiß und Gelb leuchtenden Frühjahrsblühern bestaunen können. Den Abschluss unserer Reise bilden Ausflüge in die Hochrhön: Hier wandern wir über Borstgrasrasen und bunte Bergwiesen, treffen erneut die so typischen Rhönschafe und können nach der Besteigung des Kreuzberg-Gipfels ein kühles Kloster-Bier genießen. Willkommen im Land der offenen Fernen!
Unterkünfte:
3 Übernachtungen im Hotel Nöth in Morlesau, einem kleinen Dorf im idyllischen fränkischen Saaletal: ausgezeichnete regionale Küche (Slow-Food-Mitglied), Zimmer mit Dusche/WC.
Mehr Infos unter: www.hotel-noeth.de
3 Nächte in der Hotelpension Waldcafé St. Georg, Bad Brückenau: renoviertes ehemaliges Herrschaftshaus, direkt am Stadtpark; Zimmer mit Dusche/WC.
Mehr Infos unter: www.waldcafe-sankt-georg.de
Anreise bzw. Zielbahnhof: Anreise mit dem Zug nach Morlesau; zurück per Bus von Bahnhof Bad Brückenau zum Bahnhof Fulda
Hinweis: Die Reise ist mit dem ÖPNV geplant. Nicht nur aus organisatorischen Gründen ist Ihre Anreise mit dem Zug erwünscht. Sollte eine Anreise mit dem Auto notwendig sein, soll und kann dies bis zum Ende der Reise am ersten Übernachtungsort stehenbleiben. Teilen Sie uns dies bitte bis spätestens 4 Wochen vor Anreise mit. Zur Vorbestellung der Gruppentickets ist es sinnvoll, vorab zu wissen, wer ein Deutschlandticket hat. Gepäcktransfer zwischen den beiden Unterkünften ist inklusive.
Buchtipp: „Die Sinn – Wildbach in einer Kulturlandschaft“, hrsg. vom BUND Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe Bad Kissingen, Ludwigstraße 20, 97769 Bad Brückenau, Tel. 09741-9383240, kann auch vor Ort erworben werden