Zwischen Lübeck und Wismar liegt der „Klützer Winkel“. Er ist noch nicht überall bekannt, denn bis 1990 lag er im Sperrgebiet an der innerdeutschen Grenze, heute bildet er den nördlichsten Teil des „Grünen Bandes“. Naturnahe Sandstrände und Steilufer haben sich hier erhalten. Im Hinterland gibt es eine dünn besiedelte, abwechslungsreiche Landschaft mit großen Feldern, Wiesen und Laubmischwald. Herrliche Alleen, niederdeutsche Bauernhäuser und stattliche Herrenhäuser erzählen von der Geschichte dieses Teils von Mecklenburg, und das Ostseebad Boltenhagen gehört auch mit dazu.
Per Rad, zu Fuß und mit dem Schiff erkunden wir die leicht hügelige Gegend und lernen die Pflanzen und Tiere der Region kennen: Salzpflanzen und Seevögel an der Küste, Kraniche und Greifvögel im Hinterland, die Vielfalt der heimischen Gehölze und Wildkräuter. Wir starten unsere Tage nach dem Frühstück und sind in der Regel gegen 16 Uhr wieder zurück im Hotel. Dann bleibt Zeit für individuelle Entspannung oder zum Beispiel noch einen kleinen Ausflug zur Ostsee mit den Rädern, welche uns die ganze Woche zur Verfügung stehen.
Unterbringung: Ostseehotel „Klützer Winkel“ in Hohen Schönberg. Bis zur Ostsee sind es ca. 3 km (mit dem Rad gut erreichbar). DZ können als EZ belegt werden.
1. Tag: Anreise
Individuelle Anreise zum Hotel bis 17 Uhr. Empfang durch den Reiseleiter. Je nach Witterung unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang in der Umgebung. Später Kennenlernen beim gemeinsamen Abendessen. (A)
2. Tag: Mit dem Schiff zur Sandbank „Lieps“ und zum Steilufer bei Boltenhagen
Zunächst fahren wir zum Hafen von Boltenhagen und von dort mit dem Schiff zur Sandbank "Lieps". Dort ruhen oft Kegelrobben und Seehunde, und auch Seevögel rasten hier. Anschließend besuchen wir den Steinbecker Strand und das Hochufer westlich von Boltenhagen. Aus 30 m Höhe haben wir einen herrlichen Blick über die Lübecker Bucht, die Wismarbucht und die offene Ostsee. (F)
3. Tag: Radtour durch den Leonorenwald nach Schloss Bothmer
Mit einem guten Leihfahrrad fahren wir auf Waldwegen und kleinen Nebenstraßen durch die sanft hügelige Landschaft, die durch die letzte Eiszeit geprägt wurde. Der Leonorenwald ist ein schöner Laubmischwald mit Buchen und Eichen. Schließlich erreichen wir bei dem Städtchen Klütz das Schloss Bothmer. Wir besichtigen die liebevoll restaurierten Räume und den schönen Park und erfahren viel über den Erbauer und seine Nachkommen. Mittags kehren wir ein im Biohotel „Gutshaus Stellshagen“, wo wir uns ein vegetarisches Bio-Buffet schmecken lassen. Auf der Rückfahrt sehen wir noch Rankendorf mit dem Gut und dem „Speckturm“. (F, M)
Radtour, 20 - 30 km
4. Tag: Wanderung: Sandstrand und Steilküste an der Lübecker Bucht
Ab 1961 waren 25 km Ostseestrand zwischen Travemünde und Boltenhagen Sperrgebiet. Dadurch sieht dort die Küste noch aus wie vor 100 Jahren: es gibt kaum Bebauung und viel Natur. Etwa die Hälfte dieses Küstenabschnittes besteht aus Sandstrand. Dort gibt es Salzpflanzen und Sandregenpfeifer, am Meeresufer kann man Fossilien, Muscheln und Seesterne finden. Oft fliegen Seeschwalben, Austernfischer oder Mittelsäger vorbei. Auf dem Steilufer gibt es einen alten Buchenwald, und wir haben herrliche Blicke auf die Lübecker Bucht. In den Steilufern nisten große Kolonien von Uferschwalben. (F)
Wanderung, GZ 3 h
5. Tag: Radtour auf dem Ostsee-Radweg zum Dassower See
Auf dem ehemaligen „Kolonnenweg“ der DDR-Grenztruppen verläuft heute einer der schönsten Radwege Deutschlands zwischen den alten Seebädern Boltenhagen und Travemünde. Der Dassower See ist ein flaches Boddengewässer mit salzigem Wasser und ein wichtiges Rastgebiet für Wasservögel. Er ist auch Hauptjagdgebiet der 5 Seeadlerpaare, die heute wieder zwischen Wismar und Lübeck brüten. Informative Gedenkstelen erinnern an die Zeit der deutschen Teilung, als die Grenze direkt am Seeufer verlief. (F)
Radtour, ca. 35 km
6. Tag: Wanderung oder Radtour: Herrenhäuser, Bauernhöfe und viel Natur
An diesem Tag wollen wir das schöne, ruhige Hinterland des Klützer Winkels erkunden. Durch prächtige Alleen kommen wir zu stattlichen Gütern und sehen alte niederdeutsche Bauernhäuser. Wir können auf unserem Biohof einkehren und üben uns im Beobachten und Bestimmen der Tier- und Pflanzenwelt. Später gemeinsames Abschieds-Abendessen im Gutshaus Parin (vegetarisches Bio-Buffet). (F, A)
Wanderung, GZ ca. 3 h
7. Tag: Abreise
Nach dem letzten Frühstück heißt es Abschied nehmen. Individuelle Abreise bzw. Transfer zum Bahnhof Grevesmühlen (Ankunft gegen 10 h). (F)
Wetterbedingte oder durch sonstige, unvorhersehbare Ereignisse notwendige Programmumstellungen müssen wir uns vorbehalten!